Dublin Guide: Living

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3,5 Monate lebe ich nun schon in Dublin, der Hauptstadt Irlands, die doch eigentlich gar nicht so groß ist wie man denkt.

Als ich vor mehr als 3,5 Monaten im Landeanflug in meinem Ryanair Flugzeug saß, das blaue Meer unter mir und der grünen Insel immer näher kam, war ich so unglaublich aufgeregt was mich die nächsten Monate hier erwartet.

Von meinem Fensterplatz im Ryanair Flugzeug erblickte ich einen Strand gar nicht so unweit der Stadt und den Hafen entfernt. Dublin ist umgeben von Bergen, alles erstrahlt in einem wunderschönen grün und der Himmel wie immer in einem trüben grau.

Ja das Wetter hier ist echt etwas woran man sich ein wenig gewöhnen muss, besonders wenn man gerade aus Portugal kommt. Morgens scheint die Sonne und ein paar Stunden später regnet es in Strömen. Außerdem ist es schon deutlich kälter und viel viel windiger hier.

Wohnen in Dublin

Ich habe die Wohnsituation in Dublin auch deutlich unterschätzt. Klar ich wusste schon, dass hier Wohnungen teurer sind als in Deutschland und es auch nicht so leicht ist etwas zu finden. Dass diese Unterschiede dann doch so extrem sind habe ich nicht erwartet.

Gastfamilien

Zimmer Amanda

Da ich relativ wenig Zeit in Deutschland hatte (nur 6 ganze Tage) habe ich schon von Portugal aus nach einer Unterkunft gesucht. Von unserem College wurde uns eine Seite für Gastfamilien empfohlen. Dies ist die günstigste Variante eine Unterkunft zu finden.

Die Seite hieß hostingpower.ie auf welcher man sein College angeben kann und einem dann mehrere Zimmer angezeigt werden. Es gibt von allen wichtigen Zimmern Fotos, eine ungefähre Beschreibung wo die Wohnung liegt und mit wem man zusammen wohnt. Außerdem kann man den genauen Zeitraum angeben in dem man wirklich da ist und muss auch nur Wochenweise für diese Zeit bezahlen.

Die Servicegebühr für die Vermittlung liegt einmalig bei 460 Euro.

Generell kann ich euch diese Seite nicht weiterempfehlen, da wirklich viele schlechte Erfahrungen gemacht wurden von Kommilitonen von mir. Das Preis-Leistungsverhältnis ist absolut nicht angemessen.

Obwohl man so mit 700-800 Euro für ein Zimmer planen muss, ist der Standart absolut nicht mit Deutschland zu vergleichen. Warmes Wasser muss hier wirklich teuer sein und daran wird in den Familien deutlich gespart. Dies ist etwas was mir absolut nicht bewusst war und womit ich echt erstmal klar kommen musste. Ich bin ein Mensch der sehr schnell beginnt zu frieren und da das warme Wasser ja sehr teuer ist, wurde in meiner Familie nur so 2 Stunden abends die Heizung angemacht. Ohne Decke ging da gar nichts und meine Wärmflasche und Tee wurden meine treuen Begleiter, wenn ich Zeit zuhause verbracht habe.

Auch an heißes Spühlwasser ist hier nicht zu denken, geschweige denn dass man seine Wäsche mit mehr als 30 Grad waschen kann.

In vielen Gastfamilien gibt es zusätzlich noch viele Regeln. Zum Beispiel ist es meistens nicht so willkommen Besuch mit nach Hause zu bringen. Übernachtungsgäste sind dementsprechend verboten. Falls die Familie oder Freunde zu Besuch kommen, müssen diese sich definitiv ein Hotel oder ein AirBnB suchen.

Auch ist man nicht gleichgestellt und muss doch immer irgendwie sehr viel Rücksicht bei vielen Kleinigkeiten nehmen.

Da ich in Deutschland bereits 2,5 Jahre alleine in WGs oder eigenen Wohnungen gewohnt habe, war ich dies überhaupt nicht mehr gewöhnt und es hat mir den Start echt nicht ganz so einfach gemacht.

Studentenwohnheime

Alternativ gibt es hier noch einige Studentenwohnheime.

Diese liegen preislich jedoch deutlich höher bei ca. 1.100 Euro im Monat.

Hier hast du jeweils ein eigenes Zimmer mit eigenem Badezimmer. Die Küche ist sehr groß, welche du dir jedoch wie in einer WG mit 6-8 anderen Leuten teilen musst.

Unglaublich praktisch ist, dass auf dem Gelände meistens ein kleines eigenes Fitnessstudio, ein Kinoraum, Räume mit Tischtennis, Billiard usw., sowie eigene Lernräume integriert sind.

Man sollte sich definitiv über die Mietkosten Gedanken machen bevor man nach Dublin geht. Ich ärgere mich ein bisschen darüber, dass ich mich so wenig im Voraus über die Möglichkeiten und die Standarts hier informiert habe.

Achso und ganz wichtig: Sauberkeit ist für Iren auch eine andere Defintion als für uns Deutsche.

Öffentlicher Verkehr

Was ich ziemlich cool finde, sind die wunderschönen typisch britischen Doppeldecker Busse die es auch hier in Irland gibt.

Ich liebe es oben und ganz vorne zu sitzen.

Es gibt die Dublinbus Busse und die Luas, die Straßenbahn in Dublin. Generell solltet ihr damit rechnen, dass so ein Bus auch mal spontan gar nicht kommt oder viel zu spät. Man kann sich also definitiv nicht auf die Busse verlassen, aber das kennen wir ja aus Deutschland.

Als Student zahlt man bei regelmäßiger Nutzung zwischen 80-120 Euro im Monat. Eine Busfahrt kostet 2,50 Euro und die Woche ist auf 20 Euro limitiert bei Studenten. Das gleiche System gilt für die Luas. Wenn man jedoch Luas und Bus fährt liegt die Limitierung bei 30 Euro in der Woche.

Ich fahre mittlerweile ziemlich viel Fahrrad, da man auch mit diesem alles ziemlich gut erreicht. Klar hat man mehr Wind und es regnet zwischendurch auch Mal, wenn einem dies aber nicht so viel ausmacht, ist das Fahrrad fahren super in Dublin. Es gibt eigentlich an allen größeren Straßen gut ausgeschilderte Radwege.

Ich sehe das Fahrradfahren als zusätzliche Sporteinheit jeden Tag und außerdem bin ich mehr an der frischen Luft und komme schneller von A nach B.

Lebensmittel

Lebensmittel kosten in Irland genauso viel wie in Deutschland. Ich bin ein großer Fan vom Aldi oder Lidl, da es dort sehr ähnliche Produkte wie in Deutschland gibt. Teilweise habe ich sogar das Gefühl, dass hier vieles noch günstiger ist, als daheim.

Fehlen tut mir Magerquark, den ich tatsächlich echt super gerne esse mit Früchten oder so eine richtig typisch deutsche Brezel in einer Bäckerei.

Medizinische Versorgung

Darauf war ich irgendwie gar nicht vorbereitet als ich hier hin geflogen bin. Irgendwie dachte ich mir so, ich bin ja noch in Europa, also wird es hier schon genauso sein wie in Deutschland. Falsch gedacht. Die normalen Praxen sind deutlich älter als unser Standart. Außerdem sind Zahnärzte und Augenoptiker wirklich teuer hier. Ihr solltet nach Ärzten Ausschau halten die die europäische Krankenkarte nehmen. Falls ihr keinen erwischt, könnte so ein Arzt Besuch schon mal so an die 100 Euro kosten, da die Iren oft bis zu 100 Euro selber zahlen müssen und danach erst die Versicherung übernimmt, sofern Sie eine besitzen.

Medikamente kosten genauso viel wie bei uns.

Die wunderschöne Pub Kultur

Das wirklich schönste ist die unglaublich tolle Pub Kultur, für welche sich Irland echt lohnt.

Ich liebe es abends durch die Innenstadt zu schlendern, mich mit meinen Freunden in einen Pub zu setzen, ein Bier oder einen Apple Cider zu trinken (preislich liegt ein Glas so bei 6 – 6,50 Euro) und der tollen Live-Musik zu lauschen. In so vielen Pubs gibt es Live Musik, welche auch einfach immer gut ist. Die Pubs sind so gemütlich gestaltet, das Ambiente ist einfach toll und jeder liebt es.

Genau deswegen lohnt es sich in Dublin zu studieren.

So ein kleiner Ratgeber für Dublin. Ich brauchte wirklich etwas Zeit um mich hier einzuleben und hatte glaube wirklich einen kleinen Kulturschock. Nachdem ich diesen so langsam verarbeitet habe, fängt die Stadt mir wirklich an ans Herz zu wachsen.

Ich hätte so einen Ratgeber wirklich vorher gebraucht, um ein bisschen besser vorbereitet zu sein und ja ich hätte mich etwas besser über sowas informieren können.

Deswegen habe ich meine Erfahrungen zusammengefasst einmal schriftlich festgehalten.

Eure Chiara

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